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Buntes Sprachengewirr an der Binzer Schule

Die Regionale Schule Binz ist in dieser Woche Gastgeber für ein Sprachcamp mit 26 Schülern aus Polen, Lettland und Deutschland.

 

Binz „See you“ und „Thank you“ oder „Can you help me?“ steht auf kleinen blauen Zetteln an den Aulawänden der Regionalen Schule Binz. An einer Stelle ist zu lesen, was „Prost!“ auf Englisch, Polnisch und Lettisch heißt. Jene Sprachen, die in dieser Woche in der Schule zu hören sind. Seit Montag ist sie Sprachlager für Jugendliche der Klassenstufen 8 und 9. Zehn Schüler aus der Binzer Schule, zehn aus der polnischen Partnerstadt Bialogard und sechs aus dem lettischen Akniste nehmen daran teil. Es ist das nunmehr vierte Treffen, das die drei Schulen seit 2005 in ihren Ländern veranstalten. Binz, genauer gesagt der Schul- und Sportverein 91 Binz, ist zum zweiten Mal Gastgeber, erklärt Lehrerin und Organisatorin Jana Pätz. Das von der „Aktion Mensch“ und dem deutsch-polnischen Jugendwerk geförderte Projekt soll dem Erfahrungs- und Kulturaustausch zwischen jungen Menschen dienen und gegenseitige Toleranz, Akzeptanz und Gemeinschaft fördern. Außerdem können die Jugendlichen ihre Sprachkenntnisse vertiefen.

 

Die Kommunikation sei am ersten Tag recht schwer gewesen, meint Vivien aus der 8. Klasse, die mit ihrer Freundin und mehreren Lettinnen in einem Zimmer untergebracht ist. Alle Jugendlichen verbringen diese Woche ihre Nächte in gemischten Gruppen in der Binzer Jugendherberge. „Wir haben schon einige Freundschaften geknüpft und erfahren, wie es in Polen in der Schule zugeht“, erzählt Vivien von ihren neuen Freundinnen und dass sie merkt, wie ihr Englisch besser wird. Dass das Sprachcamp etwas ganz anderes ist, als ödes Vokabeln pauken, gefällt auch Fred. „Viel besser als Schule“, freut sich der Neuntklässler.

 

Über verschiedene Sprachspiele lernen sich die Polen, Letten und Deutschen kennen. Um einen Teamgeist und ein Gruppengefühl zu entwickeln, werden eine Nonsens-Olympiade mit lustigen Spielen und Volleyball am Strand veranstaltet. Außerdem stehen der Besuch des Ozeaneums und der Jacobikirche in Stralsund auf dem Programm. Am Donnerstag erkunden die Schüler das Nationalparkzentrum und Sassnitz. Höhepunkt des Sprachlagers ist der Länderabend mit Disco am Donnerstag. Hier stellen die Jugendlichen ihre Heimat vor. Die Binzer werden ihr Land und ihre Region in Kostümen, u. a. auch in Mönchguter Tracht präsentieren, verrät Jana Pätz, die zusammen mit Englischlehrerin Heidi Schrahn und Susann Flade vom Jugendherbergswerk die Jugendlichen betreut. Mit Tanz, Musik, Pantomime, Zungenbrechern und typisch deutschen Essgewohnheiten wollen sie die Gäste neugierig machen. Erste Eindrücke konnten sie bereits am Montag bei einer Orts-Rallye gewinnen, bei der die Schüler in gemischten Gruppen in Binz unterwegs waren und Fragen beantworten mussten.

 

Zum ersten Mal in Binz und begeistert ist Iwona Krawczyk. Die Polin ist Deutschlehrerin in Bialogard. Sie ist davon überzeugt, dass die Begegnungen für alle Seiten nicht nur sprachlich viel bringen.

 

„Mit der Zeit sind viele Freundschaften entstanden, auch zwischen den Lehrern.“ Das nächste Treffen wird in Bialogard stattfinden. „Wir wollen versuchen, dass die Schüler und die Lehrer dann privat untergebracht werden“, sieht sie das Gastfamilienmodell als noch effektivere Möglichkeit, sich intensiv kennenzulernen.

 

GERIT HEROLD

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Veröffentlichung

Mi, 23. September 2009

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